Geschäftsverlauf Artemis Group
· Umsatz gestiegen (+11,2% / organisch +13,5%) getragen durch Preiserhöhungen, aber belastet mit Währungseffekten (-3,9%)
· EBIT und EBIT-Marge leicht tiefer (-2,2% resp. 6,7% von 7,6%) durch gestiegene Kosten bei Rohstoffen, Komponenten, Logistik, Energie
· Reingewinn verbessert durch Wegfall von Einmaleffekten (+4,7%)
· Cashflow auf hohem Niveau gehalten
· Eigenkapitalquote praktisch unverändert bei 64,2%
Die positive Dynamik des zurückliegenden Geschäftsjahres wurde durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 abrupt gestoppt. Seitdem haben sich die geopolitischen Risiken und die wirtschaftlichen Herausforderungen deutlich erhöht. In diesem anspruchsvollen Umfeld hat sich die Artemis Group in der ersten Jahreshälfte 2022 gut behauptet und erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 13,5%. Fast alle ihrer Geschäftsaktivitäten fokussierten sich auf termingerechte Lieferungen und konnten Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen weitestgehend ausgleichen.
Im ersten Halbjahr 2022 stieg der konsolidierte Nettoumsatz der Artemis Group um CHF 183,6 Mio. oder 11,2% auf CHF 1.827,4 Mio. und verzeichnete ein organisches Wachstum von 13,5%. Akquisitionseffekte wurden mit 1,6% berücksichtigt, während Währungsumrechnungen einen negativen Einfluss von 3,9% hatten.
Die Geschäftsaktivitäten der Artemis Group erzielten in der ersten Jahreshälfte überwiegend positive operative Ergebnisse (EBIT). Allerdings sank der EBIT der Gruppe leicht von CHF 124,4 Mio. auf CHF 121,7 Mio. (-2,2%). Die EBIT-Marge verringerte sich von 7,6% auf 6,7%. Der Reingewinn erhöhte sich jedoch um 6,8% auf CHF 123.9 Millionen (Vorjahr CHF 118,3 Mio.), was auf den Wegfall von Einmaleffekten zurückzuführen ist.
Der Cashflow belief sich auf 194,8 Mio. CHF (-3,2% gegenüber dem Vorjahr) und konnte auf einem hohen Niveau gehalten werden. Er betrug 10,7% vom Umsatz (Vorjahr 12,2%). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht von 64,0% per 31. Dezember 2021 auf 64,2% per 30. Juni 2022 und blieb damit unverändert hoch. Im gleichen Zeitraum stieg die Nettoverschuldung von CHF 45,5 Mio. auf CHF 213,8 Mio. durch den Aufbau von Vorräten zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Kundenversorgung und infolge höherer Einstandspreise.
Entwicklung der Geschäftsaktivitäten im Überblick
Insgesamt hat die Franke Group die anhaltenden Engpässe in der Lieferkette und die steigende Inflation gut gemeistert. Sie konnte die Kunden nicht nur planmässig beliefern, sondern auch Preiserhöhungen weitergeben und so die gestiegenen Rohstoff-, Komponenten- und Transportkosten zum Teil ausgleichen.
Der Nettoumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode stieg um 2,8% von CHF 1.260,5 Mio. auf CHF 1.295,6 Mio. Das organische Wachstum betrug 11,7%. Akquisitionen-/ Desinvestitionseffekte führten zu einem Abzug von 5,1% und Wechselkurseffekte schwächten den Nettoumsatz um 3,8%. Das Wachstum wurde von allen Divisionen getragen.
Bei der Profitabilität bewegte sich die Gruppe auf Vorjahresniveau und erzielte einen EBIT von CHF 107,2 Mio., was einer EBIT-Marge von 8,3% (Vorjahr ebenfalls CHF 107,2 Mio. respektive 8,5%) entspricht. Insbesondere die Divisionen Franke Foodservice Systems und Franke Coffee Systems leisteten positive Beiträge, während Franke Home Solutions unter dem Vorjahr abschloss.
Dank der gestiegenen Anzahl vermietbarer Wohnungen steigerte die Artemis Real Estate Group den Nettoerlös um 7,7%. Die Leerstandsquote blieb mit 1,1% tief, und das Portfolio wurde durch einen Grundstückserwerb in Freiburg i.B., Deutschland, weiter ausgebaut.
Die Feintool Group hat trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen ihre gesetzten Ziele im ersten Halbjahr 2022 erreicht. Der konsolidierte Gruppenumsatz stieg um 36,0% auf CHF 411,5 Mio. (Vorjahr CHF 302,6 Mio.). Der EBIT betrug CHF 14,6 Mio. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 3,5%.
Die börsenkotierten Beteiligungsgesellschaften Forbo, Arbonia, Autoneum und Adval Tech, bei denen die Artemis Asset Management Group Anteile zwischen 20 und 30% hält, haben sich in einem herausfordernden Marktumfeld in den ersten sechs Monaten des Jahres umsatz- und ertragsseitig gut behauptet.
Die Gruppe investierte in weitere Private-Equity- und Risikokapitalfonds, wie in den Durable Capital Partners Flagship Fund, einen Crossover-Fonds mit Sitz in Maryland, USA.
Aussichten für das laufende Geschäftsjahr
Die geopolitische und wirtschaftliche Situation bleibt fragil und schwierig. Partielle Lockdowns in China, der russisch-ukrainische Krieg oder Lieferengpässe bei Rohstoffen und Komponenten werden weiterhin die Lieferketten weltweit belasten und zu höheren Preisen führen. Auch bei den Energiepreisen ist mit weiteren starken Anstiegen zu rechnen – wobei die Unsicherheit über eine stabile Energieversorgung immer grösser wird. Hinzu kommt die hohe Inflation in vielen Ländern, die den Preisanstieg unterstützt, sowie ein starker Schweizer Franken gegenüber fast allen Währungen. Trotz guter Auftragsbestände und Aussichten für viele Geschäfte der Artemis Gruppe, spüren wir erste Rückgänge in der Kundennachfrage. Wir blicken jedoch zuversichtlich in die Zukunft, denn wir sind strategisch gut aufgestellt und können uns auf eine robuste Bilanz mit hohem Eigenkapital und geringer Nettoverschuldung stützen.
Über Artemis Group
Die Artemis Group umfasst die Franke Group, die Artemis Real Estate Group (Immobilienportfolio in der Schweiz und im Ausland), die Mehrheitsbeteiligung Feintool Group (Weltmarktführer in der Feinschneidtechnologie) sowie die Artemis Asset Management Group (verschiedene strategische Beteiligungen an internationalen Unternehmen, die an der Schweizer Börse notiert sind, sowie an privaten Unternehmen). 2021 erwirtschaftete die Gruppe mit weltweit rund 11 000 Mitarbeitenden einen Umsatz von ungefähr 3,3 Milliarden Schweizer Franken. Erfahren Sie mehr auf artemis-holding.com